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Runder Tisch

Jugend­verbands­arbeit

Kommunale Jugendringe bündeln die Jugendverbände und Jugendorganisationen vor Ort. Die Jugendverbandsarbeit ist dementsprechend das Herzstück des Stadtjugendrings. Junge Menschen schließen sich in Jugendverbänden freiwillig und selbstbestimmt entsprechend ihrer Interessen und Werte zusammen. Dabei werden Projekte und Ideen selbst von den jungen Menschen realisiert und umgesetzt. Junge Menschen erleben dadurch Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit.

Unterschiede in der bundesdeutschen Jugendverbandsarbeit

Im Westen Deutschlands werden die Jugendverbände bereits kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs wiedergegründet, im Osten hingegen erst zwischen 1990 und 1999. Im Westen gibt es von Anbeginn an eine große Vielfalt im Verbandsleben. In der DDR dagegen, gibt es mit der Freien Deutschen Jugend (FDJ) offiziell nur eine einzige staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Sie ist als Massenorganisation strukturiert und wesentlicher Bestandteil des staatlichen Erziehungssystems. Andere Verbände wie beispielsweise die Junge Gemeinde innerhalb der Evangelischen Kirche spielt nur eine untergeordnete Rolle. Sie werden teilweise sogar verboten und unterdrückt. Erst mit der Gründung des zentralen Runden Tisches der Jugend versammeln sich 1990  die aktiven Jugendverbände und gründen in diesem Zuge den Stadtjugendring Leipzig e. V.

Jugendverbände – Orte der Zugehörigkeit und des Teamgeistes

Jugendverbände verbinden Jugendliche mit gemeinsamen Interessen und Wertvorstellungen. Das Spektrum dabei ist enorm: Es reicht von konfessionell-orientierten, interkulturellen, politischen und sportlichen Verbänden bis hin zu Hilfsorganisationen oder Pfadfinderverbänden. In Gruppenstunden, bei Ausflügen oder in Zeltlagern treffen sich junge Menschen. Hier beschäftigen sie sich, ausgehend vom Verein, mit Themen zu Umwelt und Naturschutz, Medien, Erster-Hilfe oder dem christlichen Glauben.

Kinder und Jugendliche übernehmen im Verbandsleben Verantwortung für gesellschaftliche Aufgaben. Das Engagement fußt hauptsächlich auf ehrenamtlichen Tätigkeiten. Es gilt das allgemeine Prinzip der Freiwilligkeit. Kinder und Jugendliche entscheiden selbst, ob sie sich beteiligen, wie und wo sie ihre Freizeit verbringen möchten. Diese grundsätzliche freiwillige Teilnahme setzt eigene Motivation voraus. So ist es möglich, soziales Engagement, soziale Bildungsprozesse und Beteiligung im Alltag anzuregen.

Jugendpolitik direkt mitgestalten

Jugendverbände sind Orte, an denen Jugendpolitik direkt mitbestimmt und gestaltet wird. Jugendpolitik will dabei allen Jugendlichen Teilhabe ermöglichen und ideale gesellschaftliche Perspektiven eröffnen. Sie behandelt die Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen und formt so die Lebensverhältnisse der Jugendlichen.

Letztlich bedeutet Jugendpolitik immer: junge Menschen brauchen Teilhabe, Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. 

Jugendhilfeausschuss

Die zentrale Möglichkeit, Jugendpolitik direkt mitzugestalten, befindet sich im Jugendhilfeausschuss der jeweiligen Kommune oder des Landes. Jugendverbände können dort mittels stimmberechtigter Ausschussmitglieder direkten Einfluss auf grundlegende Rahmenbedingungen der Jugendhilfe und Jugendpolitik nehmen. Im Jugendhilfeausschuss werden alle grundsätzlichen Angelegenheiten der Jugendhilfe behandelt und beschlossen. Er setzt sich sowohl aus Vetreter*innen der Parteien als auch aus Vertreter*innen freier Träger der Jugendhilfe (Wohlfahrts-, Jugendverbände usw.) zusammen.

Demokratie & Vielfalt